Gemeinde Emstek plant klimafreundliche Wärmeversorgung – Zwischenstand vorgestellt | Aktuelle Nachrichten und Informationen

Gemeinde Emstek plant klimafreundliche Wärmeversorgung – Zwischenstand vorgestellt

EWE NETZ begleitet die Gemeinde Emstek bei der Kommunalen Wärmeplanung – Das Ziel ist: klimafreundliche Wärmeversorgung bis 2040

Emstek, im August 2025. Die Gemeinde Emstek geht wichtige Schritte in Richtung Klimaschutz und Zukunftssicherheit: Gemeinsam mit dem Energienetzbetreiber EWE NETZ wird aktuell ein Kommunaler Wärmeplan erarbeitet. Ziel ist es, die Wärmeversorgung in Emstek langfristig klimaneutral zu gestalten – mit Lösungen, die zur Region passen.

Die Zwischenergebnisse dieser Wärmeplanung wurden nun vorgestellt. Die Analyse zeigt: Emstek verfügt über eine gute Ausgangsbasis und über relevante Potenziale, um die Wärmewende erfolgreich umzusetzen.

„Wir wollen gemeinsam mit unseren Bürgerinnen und Bürgern die Zukunft der Wärmeversorgung aktiv gestalten”, erklärt Bürgermeister Michael Fischer. “Unserer Gemeinde hilft die Bestandsaufnahme und Analyse im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung, damit wir die richtigen Schlüsse ziehen können.”

Was wurde bisher untersucht?

In einem ersten Schritt wurde analysiert, wie in Emstek aktuell geheizt wird:

· Hauptenergieträger ist Erdgas, gefolgt von Heizöl und Fernwärme.

· Etwa die Hälfte der Gebäude wurden vor 1977 gebaut – also vor Einführung der ersten Wärmeschutzverordnung.

Der Wärmebedarf verteilt sich wie folgt:

· Circa zwei Drittel entfallen auf Industrie und Produktion (inkl. Landwirtschaft).

· Ein Drittel ist privates Wohnen.

· Ein geringer Anteil geht auf den GHD-Sektor mit Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.

„Wir freuen uns, gemeinsam mit der Gemeinde Emstek den Weg in eine klimafreundliche Zukunft zu gehen“, sagt Alexander Grote, Projektleiter bei EWE NETZ. „Unser Ziel ist eine Wärmeversorgung, die nicht nur das Klima schützt, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll ist und zur Region passt.“

Welche Möglichkeiten gibt es für die Zukunft?

Die Potenzialanalyse zeigt: Emstek hat verschiedene Optionen, um künftig erneuerbar und effizient zu heizen:

· Zahlreiche Biogas-BHKWs (Blockheizkraftwerke) im Gemeindegebiet sind bereits heute in Betrieb, teils mit bestehenden Wärmenetzen. Einige Betreiber signalisierten Interesse an einer zukünftigen Wärmelieferung.

· Industrielle Abwärme könnte an mehreren Standorten genutzt werden, die technische Machbarkeit wird aktuell geprüft.

· Auch die Seethermie-Nutzung – zum Beispiel aus dem Baggersee Höltinghausen – wird als innovative Option betrachtet.

· Wärmepumpen gelten als besonders geeignet – vor allem für Gebäude ab Baujahr 1996, da hier meist keine Sanierung erforderlich ist.

Wo könnten Wärmenetze entstehen?

Die Planung soll idealerweise Wärmenetzeignungsgebiete identifizieren, zum Beispiel

· im Ortskern von Emstek, wo Schulen, Schwimmbad und weitere öffentliche Gebäude für eine hohe Wärmeliniendichte sorgen,

· sowie in den Gewerbegebieten, die ebenfalls einen großen Wärmebedarf aufweisen.

Diese Netze könnten, sofern wirtschaftlich tragfähig, zu einem zentralen Baustein einer klimaneutralen Wärmeversorgung bis 2040 werden.

Was bedeutet das für die Bürgerinnen und Bürger?

Die kommunale Wärmeplanung schreibt keine Technik vor. Sie zeigt transparent auf, welche Lösungen wo sinnvoll und wirtschaftlich sind – vom Wärmenetz bis zur individuellen Wärmepumpe.

Geplant sind gezielte Informationsangebote und Beratungen, wie zum Beispiel eine Informationsoffensive zu Heizungssanierung und Gebäudedämmung.

Im Rahmen der Kommunalen Wärmeplanung entsteht von Emstek mit Unterstützung von EWE NETZ ein sogenannter Digitaler Zwilling - eine digitale Karte, die aufzeigt, welche Optionen für einzelne Gebäude infrage kommen und die die Kommune bei der Entscheidungsfindung unterstützt.

Wie geht es weiter?

Die nächsten Schritte im Fahrplan:

· Herbst 2025: Erstellung des Zielszenarios und Maßnahmenkatalogs

· Winter 2025/26: Finalisierung des Abschlussberichts

· 2026: Politische Beschlussfassung in den kommunalen Gremien

Nach dem Beschluss will die Gemeinde Maßnahmen aus dem Wärmeplan innerhalb der kommenden Jahre umsetzen.